Donnerstag, 20. Juni 2013

Gyula Horn ist tot

Treffen der Außenminister Genscher (links)
und Gyula Horn (rechts) in Ungarn (1989)
Quelle: Bundesarchiv, 
B 145 Bild-F083119-0006 / CC-BY-SA
Gyula Horn (* 5. Juli 1932 in Budapest; † 19. Juni 2013 ebenda) war ein ungarischer Politiker. Er war 1989/1990 Außenminister und von 1994 bis 1998 Ministerpräsident seines Landes.

International bekannt wurde Gyula Horn 1989 durch die Öffnung des Eisernen Vorhangs: Am 18. April hatte Ungarn begonnen, die Grenzzäune zu Österreich abzubauen.


Am 13. Juni begannen die Gespräche am 'runden Tisch' in Ungarn. Am 27. Juni durchschnitt Horn bei Sopron gemeinsam mit seinem österreichischen Amtskollegen Alois Mock den Grenzzaun in einem symbolischen Akt. Am 19. August 1989 fand mit ungarischer Billigung das Paneuropäische Picknick statt, bei dem einige hundert DDR-Bürger nach Österreich gelangten. Dies ermutigte in den Wochen darauf tausende DDR-Bürger, einen Grenzübertritt von Ungarn nach Österreich zu versuchen; Tausende reisten dafür aus der DDR an.

Horn verkündete im ungarischen Fernsehen am 10. September, dass Ungarn den vielen DDR-Bürgern, die sich im Land aufhielten, die Ausreise gestatten werde. Damit trug er entscheidend zum Fall der Berliner Mauer am 9. November bei.

Am 19. Juni 2013 starb er in einem staatlichen Gesundheitszentrum in Budapest.

Wir danken ihm für seinen Mut und für seinen Beitrag zur friedlichen Überwindung der jahrelangen Trennung von Ost und West.






Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen